People | 12.07.2021
Wenn Träume wahr werden
In der Rolle der Buhlschaft wird die 33-jährige Schauspielerin Verena Altenberger diesen Sommer zu sehen sein – in jener Stadt, die ihr bestens vertraut ist. Ihre familiären Wurzeln liegen im Bundesland Salzburg in Dorfgastein, Hallein und Oberalm. Nach ihrer Schauspielausbildung in Wien und ersten Bühnenerfahrungen kamen schnell interessante Filmangebote, darunter die Rolle der drogensüchtigen Mutter in Adrian Goigingers Film „Die beste aller Welten“, für die sie vielfach ausgezeichnet wurde.
Unser look! Salzburg: Der „Jedermann“ wird heuer im verlängerten Jubiläumsjahr 2021 neu besetzt: Neben Lars Eidinger als Titeldarsteller werden Sie die Buhlschaft spielen. Was bedeutet Ihnen diese Rolle?
Verena Altenberger: Für mich bedeutet die Buhlschaft zu spielen, dass ein Kindheitstraum in Erfüllung geht. Gerade taumle ich so zwischen Aufregung und extremer Vorfreude. Ich kann es kaum erwarten, endlich mit der Probenarbeit anzufangen, um herauszufinden, welchen Jedermann wir da heuer auf die Bühne bringen werden.
Welche Buhlschaft möchten Sie sein?
Das weiß ich noch nicht, die Rolle wird erst in der Probenarbeit und in der Auseinandersetzung mit der Regie und meinen Kolleginnen und Kollegen entstehen. Aber wenn ich ein Schlagwort finden müsste, dann würde ich sagen: zeitgemäß.
Gewinnt das Stück vor dem Corona-Hintergrund eine neue Bedeutung? Was ist Ihre Meinung dazu?
Für mich als Kulturschaffende hat es eine große Bedeutung, weil die Festspiele schon letztes Jahr bewiesen haben, dass Hygienekonzepte funktionieren und anwendbar sind, dass Kultur sicher stattfinden kann. Und ich glaube, dass es für die eine oder andere Zuschauerin beziehungsweise Zuschauer eine neue Bedeutung haben könnte. Der Tod und die Angst vor dem Tod waren möglicherweise in den vergangenen eineinhalb Jahren präsenter, als sie es in anderen Zeiten waren.
Wie haben Sie das Jahr 2020 erlebt?
Wie so viele hatte ich im ersten Lockdown 2020 ein paar Wochen, in denen ich fast ausschließlich zuhause saß. Eine meiner Produktionen vom letzten Jahr, die Streaming-Serie „Wild Republic“ hat dann aber sehr rasch die Dreharbeiten wieder aufgenommen. Und seitdem habe ich wieder gedreht. Neben „Wild Republic“, das auf Magenta TV zu sehen ist, zwei Polizeirufe („Schrödingers Katze“ und „Bis Mitternacht“) und einen absoluten Herzensfilm: das Liebesdrama „Unter der Haut der Stadt“, das voraussichtlich 2022 in die Kinos kommt.
Freuen Sie sich darauf, wieder in Ihrer Heimatstadt Salzburg spielen zu können? Was gefällt Ihnen an Salzburg besonders?
Ich freue mich wahnsinnig auf Salzburg. Vor einigen Tagen war ich für ein Shooting kurz in der Stadt, ich war dann sehr aufgeregt, weil mir die Sache mit den Festspielen immer bewusster wird. Abends habe ich dann im Nieselregen einen Spaziergang die Salzach entlang gemacht, und das hat mich so beruhigt. Diese Stadt kann einfach so wunderschön sein. Ich freue mich darauf, jeden Tag mindestens einen Stadtberg zu erklimmen und auf Weißwein an lauen Sommerabenden.
Auf Ihrer Instagram-Seite präsentierten Sie sich erstmals mit einer Glatze. Was waren Ihre Beweggründe, Ihre Haare abzurasieren?
Ich habe ein Video der Verwandlung gepostet. Die Haare habe ich meiner Rolle im neuen Kinofilm „Unter der Haut der Stadt“ geopfert. In diesem Film spiele ich eine Frau, die Krebs hat, und weil mir die Geschichte sehr nahe geht, wollte ich so viel wie nur möglich von mir geben. Eben auch meine Haare.
Wie würden Sie Ihre Persönlichkeit beschreiben?
Hm … ein bisschen rastlos, leidenschaftlich, neugierig, empathisch, offen und leider auch echt nachtragend.
Was ist Ihr Lebensmotto?
Ich habe kein Motto in dem Sinn. Aber ich glaube aus ganzem Herzen an Offenheit, Mitgefühl und an Frauensolidarität. Nach diesen Werten richte ich meine Gedanken und mein Handeln aus.